Voll auf Zukunftsschiene
Voll auf Zukunft(s)Schiene!
Die SWK ist Motor der Mobilitätswende in Krefeld. Die Einführung von On Demand-Angeboten, der Ausbau der Ladeinfrastruktur und der CarSharing Flotte und einfache digitale Ticket-Angebote für ÖPNV-Neulinge zeugen von den Anstrengungen, die unternommen werden. Die Basis einer stabilen Mobilität bildet hingegen der schienengebundene Nahverkehr. Für eine solide und moderne Infrastruktur wird die SWK MOBIL in Zukunft viel investieren.
Und dieser Job geht bei der Abteilung Infrastruktur bei der SWK MOBIL, anders als bei den Kollegen und Kolleginnen aus anderen Abteilungen, erst einmal mit etwas Schmutz, Baugeräuschen und Verkehrseinschränkungen einher – das gefällt keinem. Darum ist es für Marcel Krins, den Leiter Infrastruktur bei der SWK MOBIL, umso wichtiger, Aufklärung zu leisten und den gesamten Bauprozess jedes Projektes transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Also nehmen er und seine Kolleg*innen die Krefelder mit in das Projekt „Zukunft(s)Schiene“.
Im Spätherbst 2021 konnte das erstes Leuchtturmprojekt der großen Modernisierungsoffensive „Zukunft(s)Schiene“ präsentiert werden. Ein grünes Tor zur Stadt, ein topmodernes Rasengleis, auf der St. Töniser Straße sorgt nun seit einigen Monaten für schnellere Bahnen und grünere Aussichten. Doch auch hier hieß es von Mai bis Dezember erst einmal: Wo gehobelt wird, fallen Späne. Die Fahrbahn auf der St. Töniser Straße wurde zwischen Obergplatz und Gutenbergstraße verengt, Busse fuhren als Ersatz für die ausfallende Straßenbahnlinie 041, großes Gerät und Gleisbauer machten sich über Wochen an den alten Gleisen, der Betondecke und der Installation der neuen Gleise lautstark zu schaffen. Was Bauingeneur*innen und Instandhaltungsenthusiasten in schiere Freude versetzt, stößt bei Passanten, Anwohner*innen und Kund*innen des ÖPNV zunächst auf weniger Begeisterung. Nachvollziehbar. Denn oft steht man wenig informiert und ratlos vor einem „Danke für Ihr Verständnis“-Schild, rätselt wozu hier für Lärm und Dreck gesorgt wird oder ärgert sich einfach über die Beeinträchtigungen, die mit dem Baugeschehen einhergehen. Und genau da hat das Team um Krins beim Projekt Rasengleis angesetzt, um einen anderen Weg zu gehen. Einen, bei dem sich jeder abgeholt, informiert und mitgenommen fühlt – ja sogar die Vorfreude auf das fertiggestellte Bauprojekt mit den Bauverantwortlichen teilen kann. Denn am Ende aller Bauprojekte von „Zukunft(s)Schiene“ steht ein weiterer Baustein zur Mobilitätswende, wird der Nahverkehr in Krefeld wieder ein Stückchen barrierefreier, moderner, schneller, leiser und grüner – auch das soll kommuniziert werden.
„Beim Rasengleis auf der St. Töniser haben wir ansässige Firmen, Anwohnende, Fahrgäste und Medien früh abgeholt, ihnen anhand von Skizzen erläutert, wie sich Verkehrsführung, die Zufahrt zu den Firmengeländen und zu Mitarbeitenden- und Kund*innenparkplätzen ändern wird. Dabei haben wir gemerkt, wie wichtig es ist, auch zu erzählen, welche Vorzüge ein Rasengleis mit sich bringt. Wir sind überzeugt: Ganzheitliche Information kann viel Baustellenfrust vermeiden.“
Diese Erkenntnis nimmt das Team um Herrn Krins nun mit für die kommenden Projekte von „Zukunft(s)Schiene“: Wir bauen gerade einen Bereich auf der Webseite der SWK auf, in dem man zu jedem Bauprojekt die wichtigsten Infos, Hintergründe anschaulich vermittelt bekommt. Und vor allem einen kleinen Blick in die Zukunft werfen kann. Auch an den Baustellen selbst wollen wir zeigen: So wird es hier bald aussehen und das sind die Vorteile der jeweiligen Maßnahme.
Und es wird viel zu zeigen und erläutern geben: „In den kommenden zehn Jahren werden wir im Rahmen von „Zukunft(s)Schiene“ insgesamt Investitionen von bis zu 77 Mio. Euro im Bereich Infrastruktur und Instandhaltung tätigen“, so Dirk Sommerfeld, Mitarbeiter Infrastruktur und verantwortlich für Projektleitung. Darunter fällt beispielsweise der Umbau von Haltestellen zu barrierefreien Haltestellen, die das Fahrtangebot für noch mehr Kund*innen an noch mehr Stellen Krefelds ohne Hürden zugänglich machen. Aber auch weitere Rasengleise, die eine reibungslosere und damit auch pünktlichere Fahrt auf den Schienen ermöglichen, Fahrtgeräusche dämpfen und durch die Entsieglung der Fläche Regenwasser besser aufnehmen sowie Schadstoffe aus der Luft binden, sind geplant. Vielerorts werden alte Gleise gegen neue, moderne Gleise getauscht – auch das wirkt sich positiv auf den Fahrtkomfort aus und sichert große Fahrtsicherheit für die nächsten Jahrzehnte. Noch im Sommer 2022 sollen vier solcher „Zukunft(s)Schiene-Baustellen“ begonnen werden.
Wer die SWK bei ihrer Reise hinzu einer modernen und zukunftsfähigen Infrastruktur begleiten möchte, schaut am besten gleich mal unter swk.de/zukunftsschiene vorbei. Hier sind detaillierte Beschreibungen zu den Maßnahmen zu finden, sowie aktuelle Informationen zu Baubeginn, Verkehrseinschränkungen und Baudauer.
Fakten Rasengleis
Auf der Webseite zu Zukunft(s)Schiene finden Besucher*innen nicht nur aktuelle Infos zu Baustellen, sondern auch interessante Fakten zur Baumaßnahme wie diese Eigenschaften von Rasengleisen: Dieses Gleis kann was!
- 100 Meter Rasengleis speichern jährlich zwischen 240 und 330 Kubikmeter Wasser – das sind acht bis zehn Seecontainer.
- Das zurückgehaltene Wasser verdunstet über die Pflanzen wieder. Ein Quadratmeter Rasengleis kann so pro Jahr durchschnittlich 80.000 Kubikmeter Luft um 10 Grad abkühlen.
- Schotter erhitzt sich bei direkter Sonneneinstrahlung auf über 50 Grad Celsius, Asphalt wird noch heißer. Grünflächen hingegen werden maximal 30 Grad warm. Damit kommt es zu geringeren Temperaturschwankungen, was sich positiv auf Lebensdauer und Zustand der Schienen auswirkt.
- Fährt eine Straßenbahn über ein Rasengleis, liegt die Lautstärke bei etwa 75 Dezibel, das sind rund 8 Dezibel weniger als bei einem Asphaltgleis. Zum Vergleich: Reduziert sich ein Geräusch um 10 Dezibel, empfinden wir es subjektiv als nur noch halb so laut.
Quelle: Grüngleis Netzwerk: Wirkung und Funktion grüner Gleise 2016 | gruengleisnetzwerk.de