Nächster Halt: Wasserstoff.
Wasserstoff nimmt als vielfältig einsetzbarer Energieträger eine Schlüsselrolle bei der Energiewende ein. Klimafreundlich hergestellter Wasserstoff ermöglicht es, die CO2-Emissionen etwa im Verkehr deutlich zu verringern. Die SWK setzt daher bei ihrer Busflotte vermehrt auf den Wasserstoffantrieb.
SWK setzt auf moderne Antriebsform beim ÖPNV
Die ersten drei Wasserstoffbusse vom Hersteller Solaris kommen Ende 2024, sieben weitere folgen im ersten Halbjahr 2025. Bis Ende 2025 müssen insgesamt 45 Prozent der Busse, die für den ÖPNV angeschafft werden, „sauber" sein. Das besagt die Clean Vehicles Directive (CVD) der EU bzw. das Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz. Ab 2026 müssen zwei Drittel der Busse dieses Erfordernis erfüllen. Zur Erfüllung der CVD setzt die SWK auf emissionsfreie Wasserstoff-Busse. Das wären 37 Fahrzeuge bis 2030.
Michael Kuth, Teilprojektleiter bei der SWK rund um das Thema Wasserstoff im ÖPNV, erklärt warum man sich für die Wasserstofftechnologie entschieden hat: „Bis zu 400 Kilometer weit kommen die Busse mit einer Wasserstoff-Tankfüllung. Damit schaffen sie einen ganzen Tag lang den kompletten Linienumlauf. Bei batteriebetriebenen Elektrobussen müssten wir je nach Linie zwischendurch einmal nachladen.“ Und: Die Betankung der Wasserstoffbusse geschieht sehr schnell. Maximal zehn Minuten benötigt ein Bus, um mit 30 Kilogramm Wasserstoff seinen Tank wieder voll befüllt zu haben. Das Aufladen eines Elektrobusses dauert deutlich länger.
Benötigt wird dazu eine Tankstelle, die auf dem Betriebshof der SWK an der St. Töniser Straße errichtet werden soll und sich aktuell in der Genehmigungsphase befindet. Zwei Zapfsäulen, so genannte Dispenser, ermöglichen dann dort das Auftanken der Busse. Der hierfür erforderliche Wasserstoff wird zunächst in Trailern von Air Liquide angeliefert. Aus diesen Trailern beziehen die Zapfsäulen dann den Wasserstoff. 630 bis 750 Kilogramm fasst ein solcher Trailer. Zudem errichtet die SWK noch einen stationären Speicher mit einer nutzbaren Speichermenge von 585 Kilogramm, der über einen Kompressor befüllt wird. Somit steht jederzeit ausreichend Wasserstoff zur Verfügung.
Mittelfristig ist jedoch geplant, den Wasserstoff selbst herzustellen, um völlig autark agieren zu können. Hierfür beschafft die SWK einen eigenen Elektrolyseur. Geplant ist, dass dieser 2026 in Betrieb geht und dann den Speicher und die Zapfsäulen mit Wasserstoff versorgt. „Der Elektrolyseur hat etwa die Größe von vier Übersee-Schiffscontainern. Wir haben langfristige Verträge mit Betreibern von Erneuerbaren-Energie-Anlagen und kaufen von dort Strom ein, der aus Photovoltaik oder Windenergie stammt“, erläutert Torsten Asman, Teilprojektleiter für den Elektrolyseur bei der SWK. „Darüber hinaus planen wir auch die Nutzung von Strom aus SWK-eigenen Erneuerbare-Energien-Anlagen.“