Ihr Browser ist leider inkompatibel. Bitte verwenden Sie einen aktuellen Browser.

Nie mehr Warten am GSAK-Wertstoffhof

„Wissen ist Macht“, davon war schon der englische Aufklärer und Philosoph Francis Bacon im 17. Jahrhundert überzeugt. Seit dieser Zeit schaffen innovative IT-Systeme mit datenbankbasierten Anwendungen immer wieder neue, ungeahnte Möglichkeiten für smarte Lösungen.
Nie mehr Warten am GSAK-Wertstoffhof

Doch nicht zum Selbstzweck, sondern mit dem zentralen Ziel, die Kundenreise attraktiver und effizienter zu gestalten. So führt die Abteilung Kundenerlebnismanagement & Data Analytics regelmäßig Befragungen durch, deren Ergebnisse - mit weiteren generierten Daten - zu modernen Verbesserung an bestehenden Produkten oder Services führen. Mit Erfolg - wie diese Beispiele zeigen.

So bekam das achtköpfige Team um Patric Wicht, Leiter Kundenerlebnismanagement & Data Analytics, in den turnusmäßigen Befragungen bei Kunden der GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft das Feedback, dass die Menschen gerne wissen würden, wie die aktuellen Wartezeiten am Wertstoffhof in der Idastraße aussehen, um besser planen zu können.

„Wir haben sofort erkannt, dass eine intelligente Wartezeitenanzeige ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit darstellt. Und zusätzlich trägt die Technik bei uns auf dem Wertstoffhof zukünftig dazu bei, die Auslastung zeitlich auszudehnen und so effizient zu verbessern“, erklärte Wilfried Gossen, Geschäftsführer der GSAK.

Da es keine passende Komplett-Lösung auf dem Markt gab, wurde innerhalb von ca. drei Monaten eine eigene Methode entwickelt. „Eine echte Teamarbeit, die durch unsere Abteilung entwickelt, gemeinsam mit Mitarbeitenden der GSAK installiert und mithilfe der IT auf der GSAK-Homepage veröffentlicht wurde“, erläutert Projektleiter Christian Erb, der die Technik hinter der Methode vorstellt: „Wir filmen mit einer Kamera von oben Teile der Idastraße sowie die Zufahrt zum Wertstoffhof während der Betriebszeiten. Die Kamerabilder werden in Echtzeit durch ein künstliches neuronales Netz auf Fahrzeuge untersucht. Hierbei können wir definieren, in welchem Bereich des Kamerabildes erkannte Fahrzeuge gezählt oder ignoriert werden sollen, um Zählungen außerhalb der Warteschlange zu vermeiden. Aus der Anzahl der erkannten Fahrzeuge wird anschließend die geschätzte Wartezeit berechnet und unter anderem auf der GSAK-Homepage dargestellt.“

Bei diesem Vorgang werden keine personenbezogenen Daten gespeichert. Alle Bilderdaten, die die Kamera an die Recheneinheit der GSAK sendet, werden sofort verarbeitet und gelöscht. Auch bei der Verarbeitung der Bilddaten werden keine personenbezogenen Daten erhoben, sondern lediglich unbedenkliche Metadaten. Diese können im Anschluss auch für Prognosen verwendet werden.

Zurzeit ist diese smarte Lösung auf der Internetseite der GSAK sowie auf dem Smart City Dashboard der SWK zu finden. An dem Einbau des Services in die App wird noch gearbeitet.

Smarte Lösung auch für EGK und EGN anwendbar

„Wir können uns dieses smarte System bei unseren anderen Entsorgern ebenfalls gut vorstellen. Die Zählung der Zulieferer-Fahrzeuge bei der EGK spart Gewerbekunden Zeit, wenn sie die Fahrten besser planen können. Das gilt ebenso für die verschiedene Standorte der EGN“, erklärt Erb. Die Gespräche zur Konzeptionierung laufen derzeit.

 

Videobasierte Fahrgastzählung bei der SWK MOBIL

Eine vergleichbare Lösung wie beim Wertstoffhof wird im Projekt „Videobasierte Fahrgastzählung im ÖPNV“ der SWK MOBIL angewendet. „Im Projekt, welches wir gemeinsam mit der SWK MOBIL durchführen, wird das gleiche Prinzip zur Erkennung und Zählung von Objekten – hier Fahrgäste – angewandt, wenn auch mit deutlich komplexeren Randbedingungen“, erläutert Erb. Auch dieses Projekt zielt ab auf die Lösung einer bestehenden Herausforderung: Bisher gab es die Möglichkeit, ein vollständiges Bild der Auslastung der rund 130 Fahrzeuge der SWK MOBIL zu bekommen noch nicht, nur stichpunktartig konnten Daten erhoben werden.

„Wir möchten Stichproben, Schätzungen und Hochrechnungen ersetzen durch reale und belastbare Daten, in Echtzeit sowie im Zeitverlauf“, ergänzt Erb. Hierbei sollen Mehrwerte geschaffen werden, sowohl für Kunden als auch für die Mitarbeitenden der SWK MOBIL.

Die Möglichkeit der Verknüpfung historischen Daten mit bspw. dem jeweiligen Wetter eröffnet zudem weitere spannende Zukunftsvisionen: Wie verhalten sich die Kundinnen und Kunden bei Regen oder Schnee, in den Ferienzeiten, an Feiertagen … „Je mehr Erkenntnisse wir aus Daten gewinnen, desto mehr können wir unsere Leistungen auf die Kundenbedürfnisse abstimmen“, erklärt Erb begeistert. „Mit der Analyse generieren wir Informationen, die es bisher nicht gab. Immer wieder für ein besseres smartes Angebot an unsere Kunden.“